Mogelpackung Light-Produkte

Die trickreiche Vermarktung von Gesundheitstrends

Diät, light, fettarm und gesund – damit wirbt die Lebensmittelindustrie immer noch gerne. Mit solchen Slogans will man uns klar machen, wenn wir uns hauptsächlich von solchen Lebensmitteln ernähren, dass wir damit etwas für unsere Gesundheit und schlanke Linie tun können.

Um Kilos zu verlieren, greifen immer mehr Verbraucher zu Light-Produkten. Eben weil diese für weniger Fett, weniger #Zucker und somit auch für weniger Kalorien stehen. Fast jeder zehnte Euro wird dafür schon ausgegeben. Es ist zu einem Milliarden-Markt geworden!

Jedoch haben Stichproben immer wieder ergeben, dass viele der sogenannten Light-Varianten oftmals mehr Kalorien aufweisen, als die Lebensmittel aus der herkömmlichen Produkt-Palette. So bedeuten z.B. 30 Prozent weniger Fett nicht gleich auch 30 Prozent weniger Kalorien.

Fett und Zucker sind Geschmacksträger. Nicht selten wird daher ein geringerer Fett- oder Zuckeranteil durch andere Aromastoffe und Verdickungsmittel ersetzt, ohne die der gewohnte Geschmack des ursprünglichen Nahrungsmittel nicht zu erreichen wäre. Doch gerade diese Zusatzstoffe heben oft die eingesparten Kalorien durch Fett oder Zucker wieder auf. Manche Light-Produkte könnte man daher schon eher in die Gruppe der Kalorienbomben einordnen.

Diesen Etikettenschwindel deckte auch eine australische Studie auf. Überrascht waren die Forscher, als sie den Energiegehalt von Produkten mit dem Etikett „fettarm“, „light“ und „Diät“ untersuchten. Im Vergleich mit anderen Gerichten, wiesen diese eine wesentlich höhere Energiedichte (Kaloriengehalt) auf.

Zudem berichteten viele Verbraucher, dass sie beim häufigen Verzehr von Light-Produkten ein stärkeres Verlangen nach Süßem verspürten. Die Ursache sahen die Forscher darin, dass viele der fettarmen Produkte eine größere Menge an Geschmacksverstärkern, Zuckerzusätze oder andere, industriell bearbeitete Kohlenhydrate enthielten. Und gerade das sind die wahren Dickmacher!

Diesen Beweis lieferten auch Vergleiche zwischen Zwillingen, wobei jeweils einer der Zwillinge sich vorwiegend von Light-Produkten ernährte, der andere konventionell. Nach einigen Wochen konnte – selbst zur Überraschung der Zwillinge – festgestellt werden, dass diejenigen, welche sich hauptsächlich von Light-Produkten ernährten, ein bis zwei Kilo zugenommen hatten, die anderen dagegen ihr Gewicht halten konnten.

 

Was heißt eigentlich Light?

Seit dem 1. Juli 2007 gibt es eine EU-Verordnung, die „light“ definiert. Der Hersteller muss daher angeben, was das Lebensmittel eigentlich „leicht“ macht. Ob zum Beispiel der Fett- oder der Zuckergehalt reduziert wurde und welche Ersatzstoffe verwendet werden. Nicht jedoch, ob diese Lebensmittel tatsächlich auch weniger Kalorien enthalten. Und genau das nämlich ist der springende Punkt!

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